An zwei Tagen Mitte Mai fegte eine stürmische Bise über Savoyen und sorgte für kühles Wetter mit blauem Himmel. Wir benutzten die Zeit für eine Fahrt nach Chambéry und den Lac de Bourget.
Die Reise war erholsam, diente aber auch der Vorbereitung der ersten mehrtägigen Reise von chtour.ch, die vom 11. bis 18. September 2019 stattfindet. Dabei geht es um die Dynastie der Savoyer.
Wir wissen jetzt, wie viele Minuten zu Fuss man vom Bahnhof Chambéry zum Hotel braucht. Wir wissen auch, in welches Restaurant wir die Teilnehmer am ersten Abend zu einem innovativen menu découverte einladen wollen, und welche bretonischen Buchweizen-galettes wir für ein leichtes Mittagessen empfehlen können. Und wir werden uns bewusst, wieviel es in Chambéry zu sehen gibt und wozu die Zeit nicht reicht.
In Aix-les-Bains haben wir uns die Haltestelle gemerkt, wo der Bus zum Hafen fährt. Am Hafen Parks, eine Strandpromenade, Restaurants, und das Schiff zur Abteikirche am gebirgigen Ufer, wo Mitglieder der Dynastie begraben sind. Das grösste Grabmal ist ausgerechnet dem Grafen gewidmet, der für die bernische Geschichte eine besondere Rolle spielt.
Die Altstadt von Chambéry war für uns eine Überraschung. Es gibt einige malerische Winkel, noch nicht restaurierte Innenhöfe.
Nach unserem Besuch habe ich die Schriften des savoyischen Patrioten gesucht, dessen Statue den Treppenaufgang zum herzoglichen Schloss überragt. Joseph de Maistre lebte während der französischen Revolution und der napoleonischen Kriege im Exil, zuerst im bernischen Lausanne, dann als Vertreter des Königs von Sardinien in Sankt Petersburg. Seine Publikationen bereiteten die monarchistische Restauration Europas vor, die am Wiener Kongress beschlossen wurde.
Vor Chambéry ist aber am 1. Juni die Stadt Moudon auf dem Programm, die savoyische Hauptstadt des Waadtlandes. Und die wuchtige Literatur des Jacques Chessex.